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Oberfränkische Jakobuswege

In Oberfranken gibt es zwei Jakobuswege, die zwar nicht aus einer alten nachweisbaren Tradition wie in Spanien und Frankreich entstanden sind, aber doch in der Tradition der Jakobspilger stehen. Wer im Mittelalter von Nord- oder Mitteldeutschland aus auf dem Weg zum nächsten wichtigen historischen Pilgersammelpunkt Nürnberg - St. Jakob war, nutzte v.a. zwei damalige Hauptverbindungswege: Die „Nürnberger Geleitstraße” von Erfurt über Coburg und Bamberg nach Nürnberg (in etwa die heutige Bundesstraße B 4) und die „Via imperii“ („Reichsstraße”) von der Ostsee über Leipzig nach Hof und dann über Bayreuth weiter nach Nürnberg (und dann bis zur Adria), die in ihrem Verlauf etwa der heutigen Bundesstraße B 2 entspricht. Für beide Varianten haben Initiativen unabhängig voneinander Wege entwickelt: Lichtenfels-Nürnberg (inzwischen nach Erfurt verlängert) und Hof-Bayreuth-Nürnberg. 

Der Weg von Hof nach Nürnberg als Teil der Via Imperii

Die achte Etappe des Jakobusweges Hof-Bayreuth-Nürnberg führt von Gräfenberg über Igensdorf nach Kalchreuth. Der Jakobusweg von Hof über Bayreuth nach Nürnberg (183 km) orientiert sich in seinem Verlauf an der alten Handels- und Hansestraße Ostsee - Leipzig - Nürnberg - Adria (ehemalige „via imperii“), in der Folgezeit eine wichtige Poststraße, heute in etwa die Bundesstraße B 2. Aus regionalen Erwägungen führt dieser Jakobsuweg jedoch nicht über Münchberg und Bad Berneck, sondern über Helmbrechts und Marktschorgast. Auch für den ursprünglichen Verlauf von Bayreuth über Pottenstein nach Gräfenberg gab es keine verwendbaren Wanderwege. Vor Kalchreuth vereinigt sich der Weg mit dem Jakobusweg Lichtenfels - Nürnberg. 

Entscheidend für den konkreten Wegverlauf waren weniger historische, sondern sachliche Gründe: Verwendung vorhandener Wanderwege, Etappenlängen, Einkehrmöglichkeiten, möglichst geradliniger Verlauf. Der Weg ist mit der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft abgestimmt und wird vom Fichtelgebirgsverein, vom Frankenwaldverein, vom Fränkische-Schweiz-Verein und vom Fränkischen Albverein mitgetragen. Die Vereine haben den Weg durchgehend mit dem europäischen Muschelsymbol markiert und in ihr Wegenetz aufgenommen. Bewusst verwendet der Weg vorhandene, gut beschilderte Wanderwege. Die Einweihung des Weges fand am Jakobustag, dem 25. Juli 2009 im Rahmen einer ökumenischen Pilgerandacht in Marktschorgast statt.

Die Webseite "Jakobuswege in und durch Oberfranken" bietet alle wichtigen Informationen zum Jakobusweg Hof-Nürnberg, unter anderem auch eine Wegbeschreibung.


  • Flyer Jakobusweg Hof-Nürnberg

    Flyer mit Beschreibung der Etappen für den Jakobusweg von Hof nach Nürnberg