Wirtschaftsband A 9
Integrierte Ländliche Entwicklung "Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz"
Das Gebiet der integrierten ländlichen Entwicklung "Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz" liegt zwischen der Festspiel- und Universitätsstadt Bayreuth im Norden und dem Kern der europäischen Metropolregion Nürnberg im Süden. Es erstreckt sich über 18 Städte und Gemeinden, die zwei Landkreisen angehören: Gesees, Hummeltal, Haag, Ahorntal, Creußen, Prebitz, Schnabelwaid, Pottenstein, Pegnitz, Betzenstein und Plech im Landkreis Bayreuth sowie Gößweinstein, Egloffstein, Obertrubach, Hiltpoltstein, Gräfenberg, Weißenhohe und Igensdorf im Landkreis Forchheim.
Auf einer Fläche von insgesamt 626 km² leben über 56.000 Einwohner. Die Bundesstraßen B2 und B470 erschließen die Region im Inneren. Die Bundesautobahn A9 garantiert die gute überregionale Erreichbarkeit.
Die Region zeichnet sich durch eine heterogene Wirtschaftsstruktur aus: während im Bereich um Prebitz die Landwirtschaft dominiert, ist Pegnitz eine Industriestadt. In Creußen, Gräfenberg und Egloffstein spielt der Dienstleistungssektor eine große Rolle, in Pottenstein und Gößweinstein ist der Tourismus ausgeprägt.
Trotz und gerade wegen dieser unterschiedlichen Ausgangssituationen haben sich 2006 die Bürgermeister zur Zusammenarbeit entschieden. In rund zwei Jahren entstand ein integriertes ländliches Entwicklungskonzept (ILEK), das vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken unterstützt wird. Das ILEK ist die Arbeitsgrundlage für die kommunale Arbeitsgemeinschaft Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz.
Region aktuell
Meilensteine
Mit einem Startseminar in der Schule der Dorf- und Flurentwicklung Klosterlangheim im März 2006 wurde der Grundstein für die erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit gelegt. Im August 2006 erging der vom Amt für Ländliche Entwicklung finanziell geförderte Auftrag zur Erstellung eines ILEK an zwei professionelle Planungsbüros. Es folgten mehrere Regionalwerkstätten und Themenworkshops zu unterschiedlichen regionalen Schwerpunkten. Bereits im Juni 2007 lag ein erster Entwurf des ILEK vor.
Weitere Meilensteine waren:
- Exkursion nach Österreich mit allen ILE-Akteuren und Medienvertretern (März 2007)
- Weiteres ILE-Strategieseminar in der SDF Klosterlangheim (März 2008)
- Gründung der kommunalen Arbeitsgemeinschaft „Wirtschaftsband A9 - Fränkische Schweiz“ (Juni 2008)
- Definition von Entwicklungszielen und Handlungsfeldern
- Übergabe des ILEK an das Bayerische Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten im Rahmen der Regionalkonferenz Franken (Juli 2008)
- Start des Umsetzungsmanagements (August 2008)
- Aufbau der Organisationsstruktur und Umsetzung erster Projekte (Herbst 2008)
- Freischaltung des Internetportals www.wirtschaftsbandA9.de (Juni 2009)
- Aufbau des bayerischen Modellprojekts „Regionaler Gewerbeflächenpool im Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz“
- Öffentliche Anerkennung des Projekts als bayerisches Modellvorhaben bei der Obersten Baubehörde
- Erfolgreiche Teilnahme am Bundeswettbewerb Bioenergie-Region
- Öffentliche Anerkennung:
- Bayerischer Staatspreis 2010 in der Kategorie "Initiativen, Planungs- und Entwicklungsprozesse"
- Bayerischer Qualitätspreis 2014, Sonderpreis für "Wirtschaftsfreundliche und innovative Kooperationsprojekte mehrerer Kommunen"
Ausblick
Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz startete im Sommer 2008 mit der Umsetzungsarbeit. In kurzer Zeit konnten zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht werden, die in der Region nachhaltig wirken. Vom ILEK ausgehend wurden Maßnahmen gestartet und Angebote entwickelt, die sich zum einen direkt an die Bevölkerung, zum anderen an die regionalen Unternehmen wenden. Da verschiedenste Zielgruppen wie Schüler, Senioren, Radfahrer, Investoren oder auch Landwirte einbezogen wurden, konnten einzelne Projekte schnell umgesetzt und überregional bekannt gemacht werden.
Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft beteiligte sich beispielsweise erfolgreich am Bundeswettbewerb "Bioenergie-Regionen". Das Projekt "Lebensperspektive für Senioren" stufte das Bayerische Sozialministerium als Modellprojekt ein und auch das innovative Projekt "Regionaler Gewerbeflächenpool" fand als Bayerisches Modellvorhaben der Obersten Baubehörde große Anerkennung. Zudem belegte das Schülerpatenprojekt, das von der Wirtschafts- und Juniorenakademie - einem weiteren ILE-Projekt - betreut wird, beim landesweiten Wettbewerb des AK SchuleWirtschaft den 1. Platz.
Wichtig ist aber vor allem die stetige Vernetzung der Region. Das Erfolgsrezept zum Voranbringen der Region liegt in der Förderung von Initiativen durch lokale Akteure. So können viele Einzelmaßnahmen unter dem Dach des Wirtschaftsbands A9 Fränkische Schweiz gebündelt und zielorientiert umgesetzt werden. Die Öffentlichkeitsarbeit ist dabei ein wichtiges Instrument, um die regionale Identität der Bevölkerung zu stärken und somit das Vertrauen in eine positive Regionalentwicklung - auch in ländlichen Teilräumen - zu festigen und zu steigern.